Wolfgang Rihm: Vigilia

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Artikelnummer: NEOS 10817 Kategorie:
Veröffentlicht am: April 30, 2010

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Vigil ist der nächtliche Teil der über den ganzen Tag verteilten Stundengebete der katholischen Liturgie. Formal besteht eine Vigil aus einer Abfolge von Gebeten, Psalmen und Hymnen aus dem sogenannten gregorianischen Choral. Auch Vigilia genügt dem Prinzip der Reihungsform: sieben mal kommen alternierend Instrumental- und Vokalensemble zum Einsatz, bevor sie am Ende im ›Miserere‹ zusammen agieren. Der Charakter der Instrumental- und Vokalsätze ist verschieden. Die Satztechnik der gesungenen Teile lässt immer wieder Erinnerungen an die Zeit der alten Vokalpolyphonie, aber auch der Madrigale des 16. Jahrhunderts wach werden. Vorherrschend sind die Prinzipien Melodie, Harmonie und Rhythmus. Bis auf wenige Ausnahmen gibt es keine dynamischen Verschreibungen.

Anders die Instrumentalsätze: sie stellen zu den Vokalteilen weniger eine Einführung oder einen Kommentar dar als vielmehr ein Spannungsfeld, in das die Vokalsätze eingebettet sind. Durch die vom übrigen Ensemble räumlich getrennte Position der Klarinette und des Horns wird dieses Spannungsfeld noch mehr erlebbar. Auch hier gibt es, wenn auch weniger als in den Vokalsätzen, Anklänge an Imitations- und Cantus-firmus-Techniken. Diese, ›Sonata‹ genannten Instrumentalsätze sind jedoch in der für Rihm kennzeichnenden Weise geprägt durch äußerste dynamische Gegensätze. Die gesungenen Texte sind lateinisch und entstammen dem biblischen Karfreitagsgeschehen bzw. dessen liturgisch-mystischem Umfeld.

Vigilia widmet sich der Betrachtung des Kreuztodes Jesu, was durch die Metaphorik des Nächtlichen noch verstärkt wird. Vigilia evoziert die grübelnde, besinnliche Betrachtung. Vigilia versteht sich nicht als liturgische Gebrauchs- oder Kunstmusik, sondern zeigt vielmehr die Stellung eines Menschen, der sich – obwohl intellektuell-agnostisch – auf einem kulturellen Terrain befindet, das zutiefst christlich geprägt ist. Vigilia wurde in solistischer Sängerbesetzung mehrmals aufgeführt. Die vorliegende Fassung, in der jede Gesangsstimme chorisch von je vier Sängern besetzt ist, geht auf meine Anregung zurück, der Wolfgang Rihm zustimmen konnte.

Rupert Huber

 

Programm:

Wolfgang Rihm (*1952)

Vigilia
for six voices and ensemble (2006)

[01] Sonata I 05:05

[02] Motetus I 02:29
[03] Sonata II 01:03
[04] Motetus II 03:45

[05] Sonata III 02:13
[06] Motetus III 03:22
[07] Sonata IV 02:21
[08] Motetus IV 04:44

[09] Sonata V 02:35
[10] Motetus V 04:02
[11] Sonata VI 02:43

[12] Motetus VI 02:29
[13] Sonata VII 03:47
[14] Motetus VII 05:08
[15] Miserere 16:06

total time 61:53

ChorWerk Ruhr
Ensemble Modern
Rupert Huber, conductor

 

ChorWerk Ruhr
soprano
Irmela Brünger – Helena Günther – Christina Kühne – Anja Stäbler

alto
Christina Röckelein – Wolfgang Simons – Kerstin Stöcker – Beate Westerkamp

tenor 1
Rolf Ehlers – Matthias Klosinski – Jörg Krause – Marco Schweizer

tenor 2
Jens Eggert – Bruno Michalke – David Rohr – Thomas Vogel

baritone
Bernd Horbach – Martin Lindsay – Leon Malaver-Grisales – Christian Walter

bass
Thomas Demmler – Magnus-Cosmas Piontek – Lucas Singer – Bruno Vargas

 

Ensemble Modern

clarinet:  Nina Janßen
horn:  Saar Berger
trombone 1: Uwe Dierksen
trombone 2: Michael Büttler
tuba: Jozsef Juhasz
percussion: Rumi Ogawa
organ: Francesco Filidei
viola: Werner Dickel
violoncello: Jan-Filip Tupa
double bass: Peter Schlier

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