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Georg Katzer: Late Works

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Artikelnummer: NEOS 12004 Kategorien: ,
Veröffentlicht am: Juli 23, 2021

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GEORG KATZER · DAS SPÄTWERK

Vladimir Jurowski zur Musik von Georg Katzer

Mit der Musik und Person von Georg Katzer verbinden mich die frühesten Erinnerungen aus meiner Kindheit. Ich war sechs Jahre alt, als mein Vater das Ballett Schwarze Vögel von Georg Katzer erst am Moskauer Stanislawski Theater, später dann an der Komischen Oper Berlin dirigierte. Im Jahr 1981 gab es ein weiteres Ballett von Katzer an der Komischen Oper Berlin, Der neue Sommernachtstraum, das mein Vater zur Uraufführung brachte. Im Sommer 1981 kam Georg mit seiner Frau Angelika nach Moskau, und so habe ich die beiden kennengelernt. Später, nach der Übersiedlung meiner Familie nach Deutschland (1990), bestand zwischen den beiden Familien weiterhin ein reger freundschaftlicher Kontakt.

1994 gab ich mein erstes Konzert mit dem ensemble unitedberlin. Auf dem Programm standen Szene für Kammerensemble von Georg Katzer und die Musik seines Schülers Lutz Glandien. Seitdem haben wir diese Szene mit dem ensemble unitedberlin unzählige Male interpretiert, unter anderem auch in einem Berliner Festkonzert aus Anlass des 80. Geburtstags von Georg Katzer, und später in Moskau beim Internationalen Festival der Neuen Musik »Der andere Raum« im Herbst 2018. Georg wollte auch mit dabei sein, sein Flug nach Moskau war bereits gebucht, seine Beteiligung am Komponisten-Workshop bestätigt. Aber dann musste er stattdessen ins Krankenhaus, denn seine letzte Krankheit setzte bereits ein … Zuletzt spielten wir die Szene beim Festival Randspiele im Brandenburger Zepernick in einem Gedenkkonzert für Georg Katzer …

Es blieb ihm jedoch noch die Gelegenheit, bei der Uraufführung seines letzten Orchesterwerks, discorso, dabei zu sein: Am 30. und 31. Dezember 2018 spielte das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin die Uraufführung dieses Stücks, zusammen mit Beethovens Neunter. Ich wollte damit eine neue Tradition einführen, dass das RSB bei jeder seiner alljährlichen Aufführungen der Neunten von Beethoven (immer just an Silvester im Konzerthaus Berlin gespielt) unbedingt ein neues Stück aus der Taufe hebt – als eine Art moderner Kommentar zur Neunten. Ich habe dabei sofort an Georg Katzer gedacht, und ich war froh und erleichtert, als er nach kurzem Überlegen zugestimmt hat. Das Werk ist ihm grandios gelungen – leicht, ironisch, spritzig, von einer einmaligen »Katzer’schen« Atmosphäre durchdrungen, klug, zugleich aber nie »intellektuell« oder verschroben … Was mich vor allem bei dieser Musik erstaunte – dies war keine typische Musik eines 83-Jährigen! Im Geiste ist er ein junger Mann geblieben. Zehn Tage nach der Premiere von discorso war Georg 84 geworden. Er lebte danach noch fünf Monate.

Hier ein kleiner Auszug aus seinem Brief an mich vom 29. April 2018, mit dem er die frisch vollendete Partitur von discorso begleitete:
»Der Titel bezieht sich auf die Struktur des Stücks, indem es verschiedene Formen des musikalischen Diskurses darstellen könnte: Rede, Gegenrede, Disput, Streit bis zum völligen Zerwürfnis. Danach dann der ›blaue Himmel‹, der fast tonale Flageolettklang der Streicher als quasi Glücksversprechen. Aber da ist dieses ›störende Es‹ in den tiefen Bläserstimmen, das nicht verschwinden will und ein großes Fragezeichen ist, dazu die alles überdeckenden ›verknäuelten‹ hohen Bläser.
Beim Komponieren hatte ich allerdings immer noch einen anderen Titel im Sinn: ›tempi erranti‹ (verirrte Zeiten – auch, aber nicht nur wegen der vielen Tempowechsel). Das ist poetischer, aber es schien mir dann ein wenig zu plakativ …«.

Ich habe discorso nach der Uraufführung noch einige Male im Konzert gespielt – auch OHNE die obligatorische Neunte (auf die sich discorso bezieht, die sie aber glücklicherweise nie wörtlich zitiert). Inzwischen bin ich überzeugt, dass man dieses wunderbare Stück von Katzer auch unabhängig von Beethoven spielen kann und soll! Dessen witzige und zugleich ernsthafte Musik hat durchaus ihre eigenständige Kraft und zieht einen markanten Schlussstrich am Ende eines langen und erfüllten Musikerlebens.

 

Diskursivität als dialektische Sprachfähigkeit von Musik
Zum Spätwerk Georg Katzers

Wie kaum ein anderer suchte Georg Katzer, einer der ganz Großen unter den Komponisten der ehemaligen DDR, der wahrhaftige Kosmopolit, Weltenwanderer und Weltbürger unter ihnen, den Diskurs auf vielfältig verschiedenen Ebenen. Er war den Kulturen dieser Welt stets zugewandt, trat mit den Menschen in einen musikalischen Dialog und vermied es, andere Kulturen zu kolonisieren, sie zu adaptieren. Dies ermöglichte ihm seine universale ästhetische, philosophische wie literarische Bildung. Die globalisierte Welt der Nachwendezeit, die damit einhergehende gesellschaftliche Diskursunfähigkeit verstörte ihn in zunehmendem Alter mehr und mehr, so dass sich das emphatische Einfordern von Diskursivität und empfundener wie intellektueller Heterogenität musikalisch auf immer dichtere, ja drängendere Weise artikuliert. Dies führt zu einem späten, keineswegs abgeklärten Passagenwerk im Sinne Walter Benjamins, am dringlichsten in seinem späten Orchesterwerk discorso, welches wir zuerst besprechen.

Gerade kurz vor seinem Tod hatte das 2018 komponierte discorso für großes Orchester seine Uraufführung erlebt, ein Schlüsselwerk, dessen »Dark Matter«-haft konzentrierter Titel den Nukleus seiner Musik (be)trifft und komprimiert nahezu sein gesamtes Verständnis des Komponierens umschließt. discorso, welches von seiner musikalischen Morphologie her gesehen und ästhetisch das vielleicht komprimierteste Werk seines Gesamtschaffens ist, antizipiert auf dem Wege einer verdichteten musikalischen Autonomie, die es zuvor in dieser Absolutheit bei Georg Katzer nie gegeben hatte, eine Wirklichkeit, die das Ende, auch den eigenen Tod mit einschließt, und dies in einer Unerbittlichkeit, die fast verstörend erscheint. discorso zeigt eine Wirklichkeit, die Georg Katzer vielleicht gar nicht einmal selbst wahrnahm und von der der Rezipient kaum etwas mitbekommen konnte. Der Diskurs als solcher, das Verständnis unter den Menschen, eingeschlossen die Kritik der Diskursverweigerung als eine in diesem Werk komponierte, weiter die Kritik des rasanten Diskursverlustes in kommerziellen westlichen Gesellschaften, waren ihm von eminenter Wichtigkeit. Eine quasi thematische Struktur, bestehend aus einer chromatischen, eine große Terz umschließenden viertönigen Aufwärtsbewegung, erscheint nach einem in tiefer Lage grummelnden Vorspiel zu Anfang. Deren Spitzenton wird wiederholt als Ausgangspunkt eines eine kleine Terz umschließenden chromatischen Bassgangs von großer Melancholie (crucifixus), der die Aufwärtsbewegung beantwortet. Einmal kurz vorgestellt, fächert sich als Antwort sogleich eine dichte polyphone Struktur auf, quasi als Idealform (Utopie) einer mit Leben erfüllten Dialogsituation, die sogleich danach (in der traurigen Realität) zerfällt. Von großer Dichte ist discorso bestimmt. Nochmals, am Ende seines Lebens, wird alles komprimiert, was ihm (auch musikalisch) im Leben wichtig war zu sagen. Daraus erwuchs mit discorso ein Werk, für das der klassische (diskursive) Austausch musikalischer Motive prägend ist. Allein dieser kompositorische Ansatz lässt discorso zeitlos erscheinen. Das herausragend instrumentierte Werk verschärft über die zunehmend profilierte Textur gegenstrebig zugespitzter Motive das Spiel von These, Gegenthese und Replik. Es entfaltet Polyphonie einerseits, sich variativ entwickelnd, und andererseits diese erratisch gegenüberstehenden Instrumentalblöcke, quasi als musikalisches Streitgespräch. Gegen Ende wird dieser Diskurs zart ironisch dekonstruiert, er wirkt abgeklärt, nicht ohne eine tiefe Melancholie abgeschlossen. Diese generiert sich in Form von polytonalem legato und sehr weich angespielten Akkorden, aus dem abwärts gerichteten chromatischen Bassgang des konstituierenden Materials entstanden, teils groß besetzt, aber stets leise, abgebildet. Dialogisch werden »versöhnliche« Töne angeschlagen, und so entschwindet die Welt im Abschied von ihr. Die Form gleicht einer passacagliaartigen Klimax und zugleich Verdichtung der Diskurssituation. »Discorso« steht für einen nachdenklichen sowie gesellschaftlich relevanten Diskurs, der das Verständnis und die Empathie für den Nächsten befördern will. Dies war Katzers zentrales Thema, der sein Leben kathartisch bestimmende Entwurf einer axiomatischen Humanità. Die darin sich zeigende fundamentale Kritik der herrschenden Diskurskultur ist gesellschaftlich, wenn nicht gar politisch implementiert. Der Inhalt bestimmt in discorso, wie eigentlich bei Katzer stets, die Form, die Wahrhaftigkeit des Verhältnisses beider (Form und Inhalt) zueinander die Art des Komponierens. Er bestimmt damit den Stil und nicht eine davon unabhängige individuierte Unverwechselbarkeit, die allenfalls bei so bedeutenden ihre Zeit prägenden Komponisten, von denen er einer war, eine dialektische ist.

Die drei Bagatellen postscriptum zu B., komponiert 2017, rekurrieren auf Beethoven. Als Interludien für Cello und Klavier fügen sie sich hervorragend in den Rahmen von Beethovens entsprechend besetzten Sonaten, etwa op. 17, 66, 69 und 102, ein. Georg Katzer komponiert nicht »Musik über Musik«, sondern stellt seine eigene jetztzeitige Beethovensicht diesem diskursiv gegenüber. Formal sehr frei in heiterer spielerischer Abgeklärtheit des Alters, dennoch in den Brüchen zuweilen sehr schroff, sind diese drei Stücke Studien zur Beethoven’schen »Entwickelnden Variation« (Erwin Ratz über Beethovens Art zu komponieren), worin sich Katzer als Meister, indirekt im Sinne seiner Eigenlogik Beethoven neu denkend, erweist. Im ersten, mit großem Abstand längsten Stück, einer narrativen Ballade, frei atonal mit einer Präferenz auf einem Zentralton b, lugt schattenhaft eine symmetrische Struktur aus dem Hintergrund hervor, die sich ins »Jenzeitige« zu verflüchtigen scheint. Gleich manchen entsprechenden Passagen beim späten Beethoven scheint sie der Welt abhandengekommen zu sein. Der in Takt 159 beginnende retrograde Teil scheint bei einer Gesamtzahl von 267 Takten proportional zum Vordersatz dem »Goldenen Schnitt« angenähert. Die harmonischen Schichtungen aus kleinen und prioritär großen Sekunden bilden sich in diesen drei Stücken wie auch gleichermaßen in discorso sowohl in der Melodieführung als auch in den Akkorden aus Konfigurationen mit Rahmenintervallen der großen Terz, der kleinen Sexte sowie des Tritonus. Das häufige Beethoven’sche rhythmische Unisono erweitert sich hier, wie auch wiederum in discorso und auch im Zyklus …blüht nur im Gesang, zu teilweise dreischichtigen Polyrhythmen. Postscriptum 2, sich zunächst radikal verdichtend, fließt im kürzeren 2. Teil aus der Zeit ins körperlos Sphärische, wohingegen Postscriptum 3 als eine dichte aphoristische Studie über die Zahl 3 (durchaus symbolisch interpretierbar) erscheint.

In percussum für Schlagzeugquartett (2017), hier ganz und gar nicht als ein Spätwerk sich präsentierend, hat Georg Katzer das Arsenal von Geräuschen und Klängen, auf höchst avancierte Weise meist durch Reibung und nicht über den (traditionellen) Beat erzeugt. Mit zahlreichen Kleinstinstrumenten aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen – das war ihm stets bedeutsam – wollte er ein interkulturelles Zeichen des Respekts, dem Anderen und Andersartigen so in Offenheit zugewandt, gegen den auch kulturell herrschenden Eurozentrismus setzen.

In …blüht nur im Gesang für Sopran, Violoncello und Klavier, 2018 / 19 als eines seiner letzten Werke komponiert, zeigt Katzer noch einmal sehr konzentriert sein ganzes, zeitlebens stets weiterentwickeltes ästhetisches Arsenal vor, seine breite Palette als Ausdrucksmusiker, mit der er diskursiv, kritisch hinterfragend, eminent politisch, zuweilen im Eisler’schen und Dessau’schen Sinne (die Oper Einstein) bissig zentrale Zeitfragen angeht, die im Fokus der Gesellschaft stehen sollten, aber je nach partikulärer Interessenlage oft nicht stehen. Dabei sind ihm ein Witz und eine Verschmitztheit zu eigen, die mit einer ganz tiefen Melancholie gepaart sind, einer tiefen Sehnsucht nach der konkreten Utopie einer humaneren Welt. Obschon diese Musik, einer luziden Art angewandten Komponierens zuzurechnen, nah am Ohr und auch am Auge des Rezipienten ist, vermeidet sie jeden Anschein von Illustration und Plakativität banaler und zuweilen brachialer Stil-Allusionen oder Adaptionen fremder Musik. Das Fremde und mit ihm die Allusion lugen so luzide und raffiniert wie verzagt nur dann aus dem Hintergrund hervor, wenn diese, über »falsche« Inhalte präfixiert – was Räume für Parodien erschließt –, für eine musikalische Kommentarebene semantisch umgedeutet werden. Diese Praxis beherrscht Katzer so virtuos wie wenige andere, deren Ansatz von Diskursivität dialektisch zu nennen ist. Das äußerlich wahrgenommene Plateau tritt mit den surrealen (auch hierin ist Katzer ein Meister der Parodie, Ironie und Verfremdungstechnik) und virtuellen Ebenen in einen fruchtbaren wechselseitigen Diskurs. Als solcher erweisen sich die sieben Tableaus des Gesangszyklus als radikal realistisch. Gerade hier wird sichtbar gemacht, wie wichtig Georg Katzer der Traditionsbezug für die Legitimation seines Komponierens ist.

Die Texte des siebenteiligen Zyklus (sieben auch hier durchaus symbolisch), von feiner Poesie gekennzeichnet, hat Georg Katzer selbst verfasst. Die einzelnen Tableaus sind überschrieben mit Teure Utopien, Lausitz, Event, de pace, Fake News, Fazit, Nitschewo.

La scuola dell’ascolto 5, das fünfte Stück aus dem Zyklus La scuola dell’ascolto (Die Schule des Hörens) ist wie die anderen Stücke dieser Werkgruppe dazu ausersehen, Laienmusiker wie ungeübte Hörer zur Neuen Musik zu führen, also soziokulturell intendiert. Dass Georg Katzer ein pädagogisch genuiner Musikvermittler von hoher soziokultureller Kompetenz und dabei höchst engagiert ist, davon hat er bis ins hohe Alter Zeugnis abgelegt. Niemals sind seine pädagogisch intendierten Musiken plakativ, einfach oder gar trivial, sondern verfügen wie kaum andere vergleichbar über eine stilistische Eigenheit, die für funktionale wie engagierte Musik einzigartig ist. La scuola dell’ascolto 5, 2018 komponiert, ist ein Spätwerk ohne Spätwerkecharakter, frisch, spritzig, dennoch von der »Erfahrung« des Lebens gezeichnet. Die fünf Abschnitte führen anschaulich in diverse Rezeptionsformen der Neuen Musik, diese erklärend, ohne zu belehren: Teil 1 führt vom Unisono konsequent zu rhythmischer und melodischer Diversität. Teil 2 führt zum freien, experimentellen Komponieren mit Stimme und Percussion. Teil 3: Die Instrumente und schließlich das Ensemble stellen sich vor. Beispielsweise zeigt die Trompete »offene« und »gestopfte« Töne und deren Unterschiede vor. Teil 4 ist der Thematik des Diskurses zwischen Solist (Percussion) und Ensemble gewidmet. Teil 5 führt in die Sinfonik eines Ensembles ein, erst strukturell unisono gehalten, dann die Möglichkeiten der Aufspaltung (Diversifizierung) der einzelnen Elemente vorzeigend.

Die vorliegende CD zeigt kaleidoskopartig singulär vor, wie emphatisch, aus einer inneren Notwendigkeit entsprungen, Georg Katzer sich während seiner beiden letzten Lebensjahre nochmals allen so sehr verschiedenartigen Ansätzen seines weiten kompositorischen Spektrums, sein kompositorisches Selbstverständnis auf beeindruckende Weise verdichtend, dabei äußerst konzentriert, zugewandt hat.

Ernst Helmuth Flammer

Programm:

Georg Katzer (1935–2019)

postscriptum zu B. Drei Stücke für Violoncello und Klavier (2017) 20:20

[01] Postscriptum 1 13:06
[02] Postscriptum 2 04:49
[03] Postscriptum 3 02:25

Jörg Ulrich Krah, Violoncello
Bernhard Parz, Klavier

…blüht nur im Gesang Liederzyklus für Sopran, Violoncello und Klavier(2018 / 19) * 19:13

[04] Teure Utopien 02:11
[05] Lausitz 02:11
[06] Event 01:54
[07] de pace 03:50
[08] Fake News 01:49
[09] Fazit 03:47
[10] Nitschewo 03:31

Elisabeth Trio
(Elisabeth Dopheide, Sopran / Maria Yulin, Klavier / Nigel Thean, Violoncello)

[11] discorso für Orchester (2018) * 15:05
Auftragswerk des Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) – Live

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB)
Vladimir Jurowski, conductor

[12] percussum für Schlagzeugquartett (2016) * 11:25

Bremer Schlagzeugensemble
(Hsin Lee, Moritz Koch, Lukas Kuhn, Olaf Tzschoppe)

La scuola dell’ascolto 5 für Flöte, Altsaxophon, Trompete, Schlagzeug, Akkordeon, Klavier und Violine (2018) * 11:25

[13] 1. 02:27
[14] 2. 01:44
[15] 3. 01:56
[16] 4. 01:48
[17] 5. 03:30

georg katzer ensemble Berlin

 

Gesamtspielzeit: 77:59


* Ersteinspielungen

Pressestimmen:


10/21

Der 2019 verstorbene Georg Katzer war auch nach der “Wende” eine der interessantesten Stimmen der älteren Komponistengeneration. Die bemerkenswerte Vielseitigkeit seines Schaffens dokumentiert in komprimierter Form diese CD mit Stücken aus Katzers letzten beiden Lebensjahren. Sie legen (weitestgehend in Ersteinspielungen) eine bezwingende Ökonomie und Verdichtung Ihrer Ausdrucksmittel an den Tag. […]

Dirk Wieschollek

 


22.08.2021

Georg Katzer (1935-2019) hat ein breitgefächertes Schaffen hinterlassen, Kammermusik, Orchesterwerke, Solokonzerte, drei Opern, zwei Ballette … Diese CD vereint späte Werke, entstanden zwischen 2016 und 2019, dem Todesjahr des Komponisten. Seine Musik ist avantgardistisch, doch nicht verkopft. Der Hörer fühlt sich angesprochen von einer kompositorischen Phantasie, die die Form dominiert. Das zeigt sich sehr gut in den hier zusammengestellten Werken, etwa in dem sehr rhetorisch durchformulierten und von Jörg Ulrich Krah sowie Bernhard Parz sehr engagiert gespielten ‘Postcriptum zu B.’, wobei B. für Beethoven steht. Mit diesem hat sich Katzer auch in seinem Orchesterwerk Discorso auseinandergesetzt, präziser mit der Neunten Symphonie und das ohne daraus zu zitieren. Dirigent Jurowski bezeichnet das Werk als « witzige und zugleich ernsthafte Musik ». Sehr interessant ist auch La scuala dell’ascolto, also Die Schule des Hörens, mit dem der Komponist den im Umgang mit Neuer Musik unerfahrenen Hörer zum Hörenlernen bringen will.

Ein interessantes Programm, eine brillante Hommage an Katzer, in hervorragenden Interpretationen und guten Tonaufnahmen.

Norbert Tischer

www.pizzicato.lu

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