David Philip Hefti: ROTAS · Wunderhorn-Musik

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Artikelnummer: NEOS 11016 Kategorie:
Veröffentlicht am: Juni 5, 2010

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David Philip Hefti: Rotas · Wunderhorn-Musik

ROTAS – Konzert für Oboe und Orchester

ROTAS, Konzert für Oboe und Orchester, entstand 2009 im Auftrag des Philharmonischen Orchesters Augsburg und ist dem Solisten Thomas Indermühle, dem Dirigenten Rudolf Piehlmayer und den Augsburger Philharmonikern gewidmet.
ROTAS ist die letzte Komposition meines 5-teiligen SATOR-Zyklus’. Die fünf Kompositionen werden durch das gemeinsame Tonmaterial vereint, das aus dem berühmten SATOR-Quadrat (sator, arepo, tenet, opera, rotas) abgeleitet wurde und den Werken als Keimzelle dient, aus der sich alle Parameter der Musik und die formalen Strukturen entwickeln. Besonders eng verwandt ist das Oboenkonzert mit der ersten Komposition, dem Klarinettenkonzert, wodurch ein Bogen über den ganzen Zyklus gespannt wird.

In der dreisätzigen Komposition stellt die Solo-Oboe kurze Phrasen, die auf einen Atem gespielt werden und somit eine natürliche Länge haben, überlangen Abschnitten gegenüber, die nur mit Zirkuläratmung gespielt werden können; zwischen organisch empfundenen Passagen und beinahe unendlich scheinenden Melodien entsteht ein Spannungsfeld. Die grundsätzlich lyrisch gehaltene Oboenstimme verlangt viele zeitgenössische Spieltechniken, die darin kulminieren, dass im zweiten Satz nur mit dem Korpus (also ohne Rohr), danach nur mit dem Rohr allein und schließlich wieder mit kompletter Oboe gespielt wird. Im letzten Satz kommt – analog zum Klarinettenkonzert – ein besonders reizvolles Variant-Instrument der Oboe zum Einsatz: die Oboe d’amore. Während der ganzen Komposition wird sowohl in der Solo-Oboe als auch im Orchester ein Auflösungsprozess durchlaufen, in dem sich der Ausdruck der Musik gleichsam nach innen wendet. Dies zeigt sich in der Veränderung der Instrumentation, in der Verlangsamung einzelner Bewegungsabläufe und ganz besonders in der Verfeinerung der Harmonik. So erweitern sich im letzten Satz die bereits zuvor verwendeten Vierteltöne durch noch kleinere Mikrointervalle in Form von Naturtönen, die aus dem Obertonspektrum abgeleitet werden (Viertel-, Sechstel- und Zwölftel-töne), zu einer sublimen Klanglichkeit.

Wunderhorn-Musik – 7 Klangbilder für Violine und Ensemble

Wunderhorn-Musik wurde 2008 im Auftrag des Ensembles Theater am Gleis (TaG) Winterthur und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia geschrieben und ist der Violinistin Rahel Cunz, dem Ensemble TaG und dem Dirigenten Jac van Steen gewidmet.

Die Komposition Wunderhorn-Musik wurde von der Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn inspiriert, die im Jahre 1806 von Clemens Brentano und Achim von Arnim herausgegeben wurde. Der Untertitel »7 Klangbilder für Violine und Ensemble« weist darauf hin, dass der Textvorlage im Entstehungsprozess dieser Musik weder bildhaft noch lautmalerisch gefolgt wurde. Vielmehr ist diese Komposition eine Vertonung von Impressionen, die subjektiv bei der Lektüre der 7 Texte hervorgerufen wurden. Da bereits die Titel der einzelnen Sätze die Phantasie anregen, ist es für das Verständnis dieser Musik nicht erforderlich, die Texte zu kennen. Die homogene Gruppierung der Instrumente (z. B. deren Zusammenfassung nach Registern) zu Beginn der Komposition löst sich allmählich auf. Dies hat u. a. zur Folge, dass sich die Violine permanent zwischen ihrer solistischen Funktion und kammermusikalischer Gleichberechtigung entscheiden muss. Die Palette an Farben reicht vom fragilen, fein schattierten Ton bis hin zu sperrigen, widerborstigen Klangblöcken. Die strukturellen Bezüge, die Temporelationen und die Verwandtschaft von Motiven verbinden die 7 Sätze zu einem facettenreichen Bild.

David Philip Hefti

Programm:

ROTAS (2009)  27:52

Concerto for Oboe and Orchestra
[01] 1. Atemkreis 11:57

[02] 2. Scherzo interrotto 08:11
[03] 3. Abgesang 07:28

Thomas Indermühle, oboe/oboe d’amore
Augsburg Philharmonic Orchestra
Rudolf Piehlmayer, conductor

Wunderhorn-Musik (2008) 31:56

7 Sound Pictures for Violin and Ensemble
[04] 1. Das Wunderhorn 07:19
[05] 2. Der Ritter und die Magd 04:36

[06] 3. Die Wahrheit 02:13
[07] 4. Abendstern 06:51
[08] 5. An einen Boten 02:01
[09] 6. Die Greuelhochzeit 03:59
[10] 7. Des Hirten Einsamkeit 04:57

Rahel Cunz, violin
Ensemble Theater am Gleis Winterthur
Anna-Katharina Graf, piccolo/flute/alto flute · Rico Zela, oboe/English horn
Manfred Spitaler, clarinet · Martin Truninger, bass clarinet · Lorenz Raths, horn
Liisa Tamminen, viola · Emanuel Rütsche, violoncello · Josef Gilgenreiner, double bass
Christoph Waltle, percussion · Ivan Manzanilla, percussion · Simone Keller, piano
Jac van Steen, conductor

total time 59:33

Pressestimmen:


16.08.2010

David Philip Hefti

Rotas und Wunderhorn-Musik (Neos)

Hefti, erfolgreicher Schweizer Komponist, schrieb den fünften Teil des Zyklus’ Sator als Oboenkonzert. In überraschenden Nuancen reizt er die Facetten des Instruments aus, lässt es hauchen, schreien, singen. Eingebettet in lyrischen Orchesterklang ein spannendes und lohnendes Hörerlebnis.

Uli von Erlach


14.08.2010

David Philip Hefti: ROTAS & Wunderhorn-Musik

“David Philip Hefti ist erst 35-jährig – sagt man ja bei Komponisten in diesem Alter. Er ist aber sehr produktiv und ein Vertreter der heutigen Generation, die darum besorgt ist, dass ihre Musik unter die Leute kommt. So gibt es schon bald ein halbes Dutzend CDs mit seiner Musik, was wahrlich beachtlich ist. Die neuste CD bringt nun ein Oboen- und ein Violinkonzert. Es sind Konzerte für Solo-Instrument und Orchester bzw. Ensemble unter Verwendung der zeitgenössischen Spieltechniken, die die Neue Musik mitgebracht hat: Der Oboist spielt z.B. auf den Einzelteilen der Oboe. Das Oboenkonzert hat eine klassische Anlage, wohingegen das Violinkonzert siebensätzig ist und eher als lose Folge von Stücken bezeichnet werden kann, was auch der Untertitel ‘7 Klangbilder für Violine und Ensemble’ nahe legt.”

Roland Wächter


05.07.2010

Klang-Magie

Längst gibt es sie wieder, Komponisten, deren Musik zeitgenössisch klingt und doch melodische Qualitäten und Wohlklang nicht scheut. Der Schweizer David Philip Hefti (35) verbindet all das, wie jüngst mit einem Werk für das Luzerner Sinfonieorchester, im Oboenkonzert «Rotas», das spannungsvoll einen weiten Ausdruckskreis ausschreitet – bis hin zur Mehrklang-Magie der Oboe (Thomas Indermühle, mit der Augsburger Philharmonie). Die stärker aufgesplitterte Wunderhorn-Musik (Sologeige Rahel Cunz) liefert dazu irisierende Kontraste.

Urs Mattenberger

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